Shibuya
Mitten im Herzen von Tokio, in der beliebten Ausgehstraße Shibuya, arbeitet meine Protagonisten Amalia jeden Abend bis früh morgens in Joe´ s Cocktail Bar, die mit „Happy Hour all night long“, die internationalen Gäste anlockt. Besser gesagt ist es in Tokio abends, in Berlin ist es früh morgens, wenn Amalia ihre Arbeit antreten muss.
Nicht so einfach sich an die Zeitumstellung zu gewöhnen, aber Amalia macht ihren Job als Barkeeperin schon so lange, dass sie mittlerweile gar nicht mehr darüber nachdenkt, wenn der Wecker klingelt und sie in eines der Space Shuttles steigt, um sich in das Nachtleben von Tokio teleportieren zu lassen.
Was ihr jedoch schon etwas ausmacht, ist das pinke Kostüm, das sie tragen muss, um einen Möchtegern-Anime-Look zu haben, der bei dem „Möchtegern“ bleibt. Der glitzernde Paillettenschreck, wie sie das grässliche Minikleid selbst bezeichnet, wird mit einer pinken Perücke abgerundet. Wenigstens sorgt diese dafür, dass man sie nicht sofort erkennt.
Schon seit 3 Jahren mixt sie allerlei Cocktails für die Besucher, die ihr meist die Ohren vollquatschen. Zugegebenermaßen nicht freiwillig, denn ihr bleibt nichts anderes übrig, als diese Arbeit auszuführen, um ihren Wert zu steigern, obwohl diese Tätigkeit keinen so hohen Social Value hat.
Nur die Tatsache, dass ihre beste Freundin Susan ebenfalls in der Bar tätig ist, macht das Ganze erträglich. Die wohnt nämlich auch in Berlin, so dass die Freundinnen gemeinsam zur Arbeit reisen können. Und da sowohl Amalia neben ihren 3 Jobs kaum Zeit für ein Privatleben findet als auch Susan mit ihren 2 Kindern, können sich die beiden wenigstens hier austauschen.
Jetzt fragst du dich vielleicht, warum ich Tokio als einen weiteren Spielort ausgewählt habe. Nun diese Stadt hat mich bei meiner Japanreise vor 5 Jahren sehr fasziniert. (Bilder gibt es in der Story.) Shibuya ist das, was wir Touris mit dem japanischen Lifestyle assoziieren: laut, bunt, leuchtend, belebt und schrill.
Auch durfte ich damals Zeugin einer extravaganten Anime-Show werden, was ein fester Bestandteil der japanischen Kultur ist. Vielleicht habe ich deshalb beschlossen, Amalia in so ein Kostüm zu stecken. Übrigens muss auch Susan solch einen glitzernden Fauxpas tragen. Geteiltes Leid ist halbes Leid.
SPOILER: In Joe´s Cocktailbar erhält Amalia einen wichtigen Hinweis, der die ganze Handlung verändert. Und so viel sei jetzt schon verraten: Es ist alles andere als legal.